Bachelor Thesis – 13.09.2017

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Zusammenfassung Bachelor Thesis mit dem Thema:
Analyse zum Einsatz von Business Intelligence Applikationen und Technologien in Internetdiensten

13.09.17 von Martin Schirpke

Der primäre Ansatz dieser Arbeit hat überprüft, ob die Funktionen oder Funktionalitäten eines Internetdienstes mit Hilfe von Business Intelligence Applikation oder Business Intelligence Techniken umgesetzt werden können. Die These der Arbeit wurde anhand von zwei ausgewählten Internetdiensten getestet. Beide Dienste sind in der Tourismus- bzw. Reisebranche ansässig. Grund für die Wahl dieser Internetdienste war der Kernpunkt der Datenintegration, welche beide Dienste möglichst genau durchführen müssen, um Kunden einen möglichst aktuellen und niedrigen Preis zu bieten. Als zu untersuchende Internetdienste wurden die Webseitenangebote von skyscanner.net und kayak.de gewählt.

Zu Beginn der Arbeit wurden die theoretischen Grundlagen erläutert, um dem Leser einen Einblick in die Thematik zu vermitteln. Hierbei wurde auch erklärt, was Business Intelligence ist. Als Business Intelligence oder kurz BI genannt, werden Prozesse und Verfahren zu systematisch erfolgenden Analyse von Daten bezeichnet. Diese Analyse umfasst die Sammlung, Auswertung und schlussendlich auch die Darstellung dieser. Die Daten liegen hierbei stets elektronisch vor. Eine einheitliche Definition dieses Begriffs ist nur schwer durchführbar. Daher unterteilt man diese Definitionen in drei Kategorien: das „Enge-BI-Verständnis“, das „Analyseorientierte BI-Verständnis“ und das „Weite BI-Verständnis“.

Zum „Engen BI Verständnis“ werden wenige Kernapplikation gezählt, die die Präsentation und Aufbereitung von multidimensional organisiertem Datenmaterial mittels spezieller Techniken ermöglichen. Es handelt sich hierbei meist um spezifische Browsererweiterungen.

Das „Analyseorientierte BI Verständnis“ basiert auf Modellen und Methoden. Ziel ist es die eigenen Geschäftsprozesse im Unternehmen besser zu verstehen. Unter anderem nutzt man Programme zur Erzeugung von Ad-Hoc-Berichten, Data-Mining-Produkten sowie On-Line Analytical Processing (OLAP)-Werkzeuge zum Einsatz.

Zum „Weiten BI-Verständnis“ werden alle Anwendungen gezählt, die operatives Datenmaterial derartig bearbeiten, so dass dadurch neu Information gewonnen und neues Wissen generiert und gespeichert werden kann. Diese Definitionsart schließt auch das Data Warehouse und ETL-Werkzeuge sowie weitere analytische Applikationen ein.

Ein BI-System lässt sich grundsätzlich in die drei Bereiche Datenbereitstellung, Analyse (Datenauswertung) und Präsentation einteilten.
Aufgabe des Bereitstellungsbereichs ist es das Datenmaterial, welches von anderen Systemen zu Verfügung gestellt wird, zu vereinheitlichen und zu veredeln. Anschließend erfolgt eine persistente Speicherung des Datenmaterials.

Der Analysebereich besteht aus Komponenten und Bausteinen, die verschiedene Methoden zur Auswertung und Untersuchung nach unterschiedlichen Kriterien ermöglichen. Die hier verwendeten Tools sind schon teilweise in der Lage eine Präsentationsfunktion zu erfüllen, allerdings ist diese in der Regel nur minimal ausgeprägt.

Der Präsentationsbereich stellt nun alle Funktionen zur Verfügung, mit denen ein Endnutzer auf die Daten zugreifen und diese visuell darstellen kann. Zusätzlich können Tools aus dem Präsentationsbereich minimal ausgeprägt Analysefunktionen beinhalten. Ihr Hauptfokus liegt jedoch eindeutig auf der Präsentation der Daten.

Die Grafik stellt die drei Bereiche eines BI Systems nochmals dar. Zusätzlich sind hier noch
die Datenquellen sowie ein Bereich für die Verteilung von Daten angefügt worden.

Aufbauend auf dem theoretischen Teil das Kernstück der Arbeit, der Kriterienkatalog, entwickelt. Die insgesamt 13 Kriterien, welche im Zuge der Arbeit untersucht wurden, sind:

Aktualität der Daten, Validität der Daten, Datenqualität, Statistiken und historische Daten, Vorhersagemöglichkeiten, Individualisierbarkeit der Oberfläche, Benutzerfreundlichkeit der Oberfläche, Parametrisierbare Abfragen, Speicherung von Abfragen und Ergebnissen, Art der Darstellung der Ergebnisse, Kennzahlen, Zugänglichkeit und Datensicherheit.

Anhand dieser Kriterien und einiger Unterpunkte wurden die gewählten Internetdienste kritisch untersucht und bewertet, inwiefern und bis zu welchem Grad sie diese Kriterien erfüllen. Dieser Schritt wurde mit den generellen Eigenschaften eines Business Intelligence Systems wiederholt und verglichen.

Die Auswertung der beiden Internetdienste hat gezeigt, dass BI Systeme mit einer Ausnahme dazu in der Lage sind die Funktionen und Funktionalitäten eines (der untersuchten) Internetdienste umzusetzen. Die einzige Ausnahme ist hierbei die Art und Weise der Zugänglichkeit. Ein Dienst im Internet ist prinzipiell für jede Person mit der entsprechenden technologischen Ausstattung zugänglich. Im Gegensatz dazu ist ein BI System nur für Nutzer zugänglich, die dem Unternehmen angehören, welches das BI System verwendet. Es werden übliche Anmeldedaten mit Nutzername und Kennwort vergeben. Würde man BI Systeme, welche einen Dienst anbieten, also auch externen Personen (welche nicht dem Unternehmen, das den Dienst anbietet, angehören) zugänglich machen, so ist es möglich einen Internetdienst mitsamt seinen Funktionen und Funktionalitäten abzubilden. Inwieweit das hierdurch neu entstanden System noch einem BI System entspricht, müsste überprüft werden. Gegebenenfalls muss für diese Art von Systemen eine völlig neue Begrifflichkeit geschaffen werden.